Energiepolitik ist einfach.

  • Erstens ersetzen wir die bestehenden AKW mit Effizienzmassnahmen.
  • Zweitens bauen wir Solarenergie endlich konsequent aus, um klimaschädliche fossile Energien durch grünen Strom zu ersetzen.
  • Drittens sichern wir mit dem Stromabkommen die Einbindung ins europäische Netz auch für die Zukunft.

Wer behauptet, der Atomaustieg sei nicht nur kompliziert, sondern schlicht unrealistisch, kennt die Fakten nicht.

Effizienz bringt’s. Massiv.

Eine Studie im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE) zeigte schon 2022: Schweizer Unternehmen und Haushalte können einen Drittel des Endstromverbrauchs einsparen. Ohne Komforteinbusse. Bloss durch den Einsatz der heute verfügbaren sparsamsten Technik. Die nötigen Investitionen? Sind amortisiert in wenigen Jahren. Danach regnets Geld.

Die Grössenordnung ist enorm: wir verschwenden heute nutzlos den gesamten Strom, den unsere AKW produzieren – wenn sie denn laufen. Und die Mehrheit davon im Winter.

Stoppen wir diesen Verbrauch ohne Nutzen. Das ist ein Win Win Win. Ein Win für die Versorgungssicherheit. Ein Win fürs Portmonee der Konsument:innen und Unternehmen. Und ein Win für die Netzstabilität. Denn der Strom, den man nicht produzieren und transportieren muss, belastet auch keine Netze.

Solarpotential ist riesig

Die Solar-Initiative der GRÜNEN Schweiz ist simpel. Und clever. Bei Neubauten und umfassenden Sanierungen soll es in der ganzen Schweiz Solardächer geben – und wo geeignet auch Fassadenelemente. Auf www.solar-initiative.info gibt’s Infos.

Auch die Stadt Zürich soll eigene ehrgeizige Solarziele realisieren. Und die Mittel dafür sprechen. Heute ist die Stadt Zürich Solar-Nachzüglerin. Sie könnte Vorreiterin und Solarhauptstadt der Schweiz werden. Darum lancierten wir GRÜNEN zusammen mit SP und AL eine Stadtzürcher Solar-Offensive mit einer Doppel-Initiative. Das Ziel: Zürich soll das ganze Solarpotential ausschöpfen.

Ja zur europäischen Zusammenarbeit

Nationalismus ist bei der Stromversorgung, wie in anderen Zusammenhängen auch, das Problem, nicht die Lösung.

Der damalige Widerstand gegen die neoliberale Strommarkt-Zwangsliberalisierung anfangs 2000er war richtig und wichtig. Im neuen Strommarktabkommen gibt’s aber keinen Marktzwang mehr. Geschützte Kund:innen können geschützte Kund:innen bleiben. Und wer sich von falschen Markt-Schalmeien verlocken liess, kann reuig zurückwechseln. Das Abkommen sichert die Kooperation mit unseren Nachbar:innen So können wir vom gesamteuropäischen Ausgleich der Produktion übers ganze Jahr profitieren – zum Beispiel vom deutschen Windstrom. Das ist schlauer, als milliardenteure Überkapazitäten in der Schweiz aufzubauen.

Stop AKW-Dunkelflaute

Atomfans argumentieren gegen die Erneuerbaren immer mit der «Dunkelflaute». Dabei sind die AKW das eigentliche Klumpenrisiko. Das AKW Gösgen bleibt über den ganzen Herbst und Winter mindestens bis Ende Februar 2026 stillgelegt. Der Kostenpunkt für die Eigner der öffentlichen Hand – und damit am Ende die Steuerzahlenden: 500 Millionen.

[Dieser Text von Balthasar Glättli erschien in der Zürcher Wochenzeitung P.S.]